Mittwoch, 7. August 2013

AYURVEDA kommt aus Indien und ist vermutlich die älteste Heilkunde der Welt.

Geschriebene Literatur besitzen wir aus der Zeit ca. 500 v. Chr. Einige der ayurvedischen Autoren sprechen allerdings von 10.000 Jahren ayurvedischer Medizin und zeigen damit auf des Ende der letzten Eiszeit und die Ausprägung der ersten menschlichen Zivilisationen überhaupt. Die ersten sind vermutlich an den Westhängen des Himalaya zu Tage getreten.

AYURVEDA ist ein Teil der alten „Veden“, Schriften, die das spirituelle Wissen des alten Indien enthalten. Sie sollen ein zusammenhängendes Bild des Universums vermitteln.

Übersetzen könnte man es mit "Wissenschaft vom Leben", sprachgeschichtlich besteht es aus den Wörtern "ayush", das bedeutet "Leben", und "veda", das bedeutet "Wissen". Über die Tausende von Jahren seiner Existenz hat AYURVEDA die Europäische Medizin geprägt, zuerst durch die Heerzüge Alexanders des Großen, in dessen Gefolge griechische Ärzte 300 v. Chr. die Errungenschaften und Heilerfolge der AYURVEDA kennen lernten und mit in ihre Heimat nahmen. Ebenso wurde die Chinesische Medizin von AYURVEDA geprägt. Hier waren es buddhistische Mönche, die auf ihren Wanderungen von Indien nach China das ayurvedische Wissen mitnahmen.

Heutzutage haben die glänzenden Erfolge der westlichen wissenschaftlichen Medizin die alten Medizinsysteme etwas in den Schatten treten lassen. Diese Erfolge aber - ebenso wie jede Münze zwei Seiten hat - haben z.T. große Probleme aufgeworfen. Man denke nur an die schweren Nebenwirkungen vieler moderner medizinischer Therapieformen, z.B. bei der Krebsbehandlung.

So ist ein neues Interesse an Heilungsmöglichkeiten erwacht, die natürlicher sind, weniger verletzend und mit weniger Nebenwirkungen behaftet. Dies hat AYURVEDA in ein neues Licht gestellt. In Indien sind seit etwa 50 Jahren intensive Bemühungen zu erkennen, alte Quellen zu AYURVEDA auszuwerten, dem Fach wissenschaftliche Beachtung zu schenken und die Jahrtausende alte Erfahrung neu zu beleben. Auch in der westlichen Welt ist aufgrund der beeindruckenden therapeutischen Erfolge dieser Heilmethode ein zunehmendes Interesse an AYURVEDA zu beobachten.

AYURVEDA ist eigentlich die Wissenschaft vom gesunden Leben, es zielt ebenso auf den Erhalt der Gesundheit durch gesundes Leben, wie auch auf die Behandlung Kranker zur Wiedergewinnung der Gesundheit ab.

Nach den „Veden“ besteht das Universum aus den fünf Elementen Erde (prithvi), Wasser (ap), Feuer (teja), Luft (vayu) und Äther (akash). Das gesamte Universum, jedes Lebewesen, jeder Mensch, jede Nahrung, besteht aus diesen Elementen. Makrokosmos (das Universum) und Mikrokosmos (das Individuum) sind in Harmonie. Der Mikrokosmos ist ein vollständiges Abbild des Makrokosmos.

Der Körper des Menschen befindet sich in einem Zustand des dynamischen Equilibriums, die fünf Elemente werden repräsentiert durch die Doshas, Dhatus und Malas.

Als Doshas werden die unterschiedlichen Schattierungen der Lebenskraft bezeichnet. Es gibt drei Doshas: Vata, Pitta und Kapha. Die Doshas sind die Ursachen für Erkrankungen, wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten.

Vaghbatta, einer der großen ayurvedischen Kommentatoren, schreibt:

Vata besteht aus Äther und Luft, es ist trocken, leicht, kalt, rauh, fein und bewegt.

Pitta besteht aus Feuer und einem bestimmten Aspekt von Wasser und ist etwas ölig, scharf, heiß, übelriechend, beweglich und flüssig.

Kapha besteht aus Wasser und Erde, es ist feucht, kalt, schwer, klebrig, sanft und fest.

Die Dhatus sind die Gewebe des Organismus.

Die Malas sind die Ausscheidungen, wie Faeces, Urin und Schweiß.

Die drei Doshas

Die drei Doshas bilden die Basis der ayurvedischen Medizin. Jede ayurvedische Behandlung, die nicht eine intime Kenntnis der vorherrschenden bzw. gestörten Doshas des Patienten berücksichtigt, verdient den Namen nicht und wird keine oder nur wenig tiefgehende Erfolge haben. Die Doshas setzen sich zusammen aus den fünf Elementen: Luft und Äther ergeben Vata, Feuer und Wasser ergeben Pitta, Wasser und Erde ergeben Kapha.

Durch die Bestimmung der Doshas wird die Konstitution des Patienten bestimmt und die auf ihn abgestimmte therapeutische Behandlungslinie festgelegt. Erkennen kann man die Doshas an ihren Eigenschaften:

VATA

Vata ist trocken, kalt, hell, beweglich, subtil, hart, rauh, veränderlich und klar. Es ist das kraftvollste der drei Doshas und auch stärkster Krankheitsverursacher. Dem Vata untersteht die Bewegung.

Im Normalzustand sorgt Vata für die Aufrechterhaltung der Willensenergie, für die Ein- und Ausatmung, für die Bewegung, das Gleichgewicht der Gewebe und die Sinnesschärfe.

Ein Übermaß an Vata bewirkt Trockenheit, dunkle Verfärbungen, Verstopfung, Kräfteverlust, Schlaflosigkeit, Verlust der Sinnesschärfe, Zusammenhangslosigkeit der Sprache, Müdigkeit.

Vata hat seinen Sitz im Dickdarm, den Hüften, Oberschenkeln, Ohren, Knochen und Tastsinn. Sein Hauptort ist der Dickdarm, wo es sich ansammelt, Krankheiten verursacht und von wo es aus dem Körper ausgeschieden werden kann.

Menschen mit einer vorherrschenden Vata-Konstitution sind körperlich eher unterentwickelt, der Brustkorb ist flach. Der Teint ist oftmals bräunlich getönt, die Haut selbst kalt, rauh, trocken oder rissig. Häufig liegen Muttermale vor die eher dunkel sind.

Vata-Menschen haben meist einen feingliedrigen Körperbau, sind eher hochgewachsen und schlank oder zierlich kleinwüchsig. Aufgrund der schwach entwickelten Muskulatur stehen die Gelenke vor. Der Haarwuchs ist eher spärlich und lockig, und die Wimpern sind in der Regel dünn. Die glanzlosen Augen sind eher klein, lebhaft und liegen häufig recht tief. Die Bindehaut ist trocken und dunkel getönt. Nägel können spröde oder rau sein. Die Nase ist gekrümmt oder auch nach oben gebogen.

Appetit und Verdauung variieren. Manchmal können Mahlzeiten beträchtlichen Ausmaßes mit Leichtigkeit gegessen werden, ein anderes Mal fehlt der Appetit ganz. Heiße Getränke werden bevorzugt.

Die Ausscheidung produziert geringe Mengen an Urin. Der Stuhl ist trocken, hart sowie gering. Es besteht eine Neigung zur Verstopfung. Auch schwitzen Vata-Menschen eher wenig. Der Schlaf ist oberflächlich, gestört und von kurzer Dauer. Die Hände sind, wie die Füße, oft kalt.

Vata-Menschen sind gern kreativ, aktiv, wach und ruhelos, sie reden schnell, ebenso schnell ist der Gang und die Bewegungen, sie ermüden jedoch meist leicht.

Geistig sind sie gekennzeichnet durch rasches Auffassungsvermögen, jedoch neigen sie zur Vergeßlichkeit. Sie stellen sich rasch auf Veränderungen ein, können dabei aber unentschlossen und ungeduldig sein. Sie neigen zum Grübeln und dazu sich übermäßig zu sorgen, sind nervös und ängstlich.

PITTA

Pitta ist heiß, hell, flüssig subtil, scharf, übelriechend, weich und klar. Pitta unterstehen Hitze, Temperatur und chemische Abläufe.

Normalerweise ist Pitta für Verdauung, Hitze, Sehvermögen, Hunger, Durst, dem Glanz der Haut, Intelligenz, Entschlossenheit, Mut und der Weichheit des Körpers zuständig. Ein Übermaß an Pitta zeigt sich durch Gelbfärbung des Urins, des Stuhles, der Augen und der Haut. Es stellen sich Hunger, Durst, Schlafstörungen sowie Empfindungen von Brennen ein.

Hauptort von Pitta ist der Dünndarm, wo er sich ansammelt, und von wo er mit geeigneten Methoden aus dem Körper entfernt werden kann. Außerdem findet man Pitta im Magen, Schweiß, Hauttalg, Blut, Plasma und dem Sehapparat.

Menschen mit Pitta-Konstitution sind meist von mittlerer Statur, Gewicht, Knochenbau und Muskulatur. Der Brustkorb ist besser gerundet, die Knochen treten nicht hervor. Sie können viele Sommersprossen und Muttermale aufweisen.

Der Teint ist kupferfarben, gelblich, rötlich oder hell. Die Haut ist weich und warm, weist eine gesunde Farbe auf und neigt zu schnellem Erröten. Das Haar ist dünn, seidig, rot oder bräunlich und tendiert zu vorzeitigem Ergrauen und zum Haarausfall.

Die Augenfarbe ist meist grau, grünlich oder kupferbraun. Die Sehkraft ist häufig nicht gut und die Augen stehen häufig etwas vor. Die Bindehaut ist eher feucht und leicht kupferfarben. Die Nägel sind weich. Die Nasenform ist stark ausgeprägt, meist gerade, und die Nasenspitze neigt zur Rötung.

Pitta-Menschen haben einen robusten Stoffwechsel, eine gute Verdauung und einen lebhaften Appetit. Sie können große Nahrungs- und Flüssigkeitsmengen aufnehmen, und mögen kalte Getränke. Der Schlaf ist von normaler Dauer und ohne Unterbrechungen. Der Stuhl ist weich, gelblich und reichlich. Pitta-Menschen schwitzen viel, die Körpertemperatur ist hoch, Hände und Füße sind meist warm. Hitze und Sonneneinstrahlung werden eher schlecht vertragen.

Pitta-Menschen zeigen eine gute Auffassungsgabe, sind intelligent und scharfsinnig, und können gute Redner sein. Sie neigen zu Zorn, Eifersucht und Haßgefühlen, sie sind oft ehrgeizig und zeigen Führungsqualitäten.

KAPHA

Kapha ist kalt, nass, schwer, langsam, stumpf, statisch, glatt, dicht und wolkig. Es erhält die Substanz, das Gewicht und den Zusammenhalt des Körpers. Ihm ist die Struktur unterstellt.

Kapha ist normalerweise zuständig für Festigkeit und Stabilität, für die Aufrechterhaltung der Körperflüssigkeiten, der Gelenkschmiere, und auch für so positive Emotionen wie Liebe, Vergebung und Friede. Bei einem Übermaß an Kapha kommt es zum Verlust der Verdauungskraft, zur Schleimansammlung, Erschöpfung, Schweregefühl, Blässe, Kältegefühl, erschwerter Atmung, Überdehnbarkeit der Gelenke, Husten und einem übersteigerten Schlafbedürfnis.

Kapha hat seinen Hauptsitz im Magen. Dort sammelt es sich und verursacht Krankheiten. Es kann von dort direkt aus dem Körper ausgeschieden werden. Es findet sich außerdem in Brust, Hals, Kopf, Bauchspeicheldrüse, den Rippen, im Plasma, dem Fettgewebe, der Nase und in der Zunge.

Kapha-Menschen weisen meist eine gut entwickelten Körperbau auf und neigen dazu, überschüssiges Gewicht anzusetzen. Der Brustkorb ist weit und gut gerundet, die Muskulatur ist gut entwickelt, die Knochen stehen nicht hervor.

Der Kapha-Teint ist hell, weiß oder blass. Die Haut ist eher weich, ölig, feucht und kalt. Das Haar ist kräftig, dunkel, weich und wellig. Die Augen sind groß, anziehend und haben ein sehr ausgeprägtes Weiß.

Kapha-Menschen haben einen mäßigen, aber regelmäßigen Appetit. Sie nehmen eher weniger Nahrung zu sich. Ihre Verdauungsfunktionen verlaufen langsam. Sie neigen dazu, sich langsam zu bewegen. Die Ausscheidung erfolgt ebenfalls gemächlich, der Stuhl ist eher weich und blass. Mäßig viel Schweiß, tiefer und fester Schlaf kennzeichnen weiterhin die Kapha-Konstitution. Kapha-Menschen verfügen über gutes Standvermögen, gute Kondition, und sind häufig gesund und zufrieden.

Sie sind tolerant, ruhig, liebevoll und vergebend, andererseits aber auch gierig, neidisch und besitzergreifend. Die Auffassungsgabe ist langsam, jedoch ausgeprägt. Einmal gemerkt, vergessen sie nichts mehr so schnell.

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Wichtiger Hinweis

Orthomolekular-diätetische Empfehlungen sind begleitend zu evtl. medizinischen Behandlungen gedacht; sie stellen ohne ärztliche Rücksprache keinen Ersatz für bestehende Behandlungen dar. Sie unterstützen die Selbstregulation des Körpers. Die hier vorgestellten Produktinformationen besprechen Sie bitte gern mit Ihrem behandelnden Arzt bzw. Therapeuten.

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